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Die Eisenbahnlinie zwischen Stuttgart und Ulm (KBS 750)

  Entstehung der Strecke

Nach der Verabschiedung des ersten württembergischen Eisenbahngesetzes am 18.4.1843 war der Weg frei für den Bau einer Eisenbahnstrecke von Stuttgart über Ulm bis nach Friedrichshafen. Über die Trassenführung war man sich jedoch anfangs noch unschlüssig. Befürwortet wurde zunächst die Linie durch das Remstal - Brenztal nach Ulm. Gleichzeitig galt auch die Führung der Strecke durch das Filstal für möglich, wobei hier das größte Hindernis der Albaufstieg bei Geislingen darstellte. Den Gutachtern Karl von Etzel, Michael Klein und Michael Knoll ist es zu verdanken, dass letzlich die Linie durch das Filstal gewählt wurde mit einer von Oberingenieur Michael Knoll entworfenen steilen Rampe ab Geislingen. Der erste Spatenstich erfolgte am 20. Jun. 1844. Das erste Teilstück der sog. Württembergischen Ostbahn - später Filsbahn - wurde am 22. Okt. 1845 zwischen Cannstatt und Untertürkheim eröffnet. Die Teilstrecke Esslingen-Plochingen wurde im Dez. 1846 eröffnet. 1847 war dann die Strecke bis Süßen befahrbar. Eine Weiterfahrt bis Geislingen war ab Okt. 1849 möglich. Ein Jahr später (Juni 1850) wurde die Geislinger Steige eröffnet, diese erlaubte es jetzt die Fahrt bis Ulm fortzusetzen. Alle Streckenabschnitte waren, bis auf das Teilstück Stuttgart-Cannstatt, eingleisig gebaut worden. Zwischen 1858 und 1862 wurde der zweigleisige Ausbau bis Ulm vorangetrieben.

  Streckenverlauf (ursprünglich)

    km 00,00     Stuttgart Hbf
    km 03,98     Cannstatt
    km 06,15     Blockstation Stellwerk IV
    km 07,35     Blockstation Stellwerk III
    km 07,61     Untertürkheim Pbhf
    km 10,04     Obertürkheim
    km 12,03     Mettingen Blockstation
    km 13,21     Esslingen
    km 16,05     Oberesslingen Blockstation
    km 18,66     Zell am Neckar Blockstation
    km 20,13     Altbach
    km 22,95     Plochingen
    km 25,76     Blockstation Posten 35
    km 27,29     Reichenbach a. d. Fils
    km 30,01     Blockstation Posten 40
    km 31,99     Ebersbach
    km 34,47     Blockstation Posten 46
    km 36,66     Uhingen
    km 39,02     Faurndau Hauptbahn Blockstation
    km 42,08     Göppingen
    km 44,09     Blockstation Posten 57
    km 46,11     Eislingen a. d. Fils
    km 47,30     Eislingen Posten 60
    km 49,18     Salach Blockstation Posten 62 (Abriss 1986, BÜ Schließung 05/2002)
    km 50,41     Süßen
    km 52,12     Blockstation Posten 65/66
    km 53,66     Gingen a. d. Fils
    km 56,12     Kuchen Blockstation
    km 57,98     Altenstadt Hauptbahn
    km 61,29     Geislingen a. d. Steige
    km 62,44     Blockstation Posten 78
    km 63,64     Blockstation Posten 79
    km 64,70     Blockstation Posten 80 (Knoll)
    km 65,25     Doppelwärterhaus 81
    km 65,73     Blockstation Posten 82 (Ziegelhütte)
    km 66.97     Blockstation Posten 83
    km 67,01     Amstetten
    km 70,91     Urspring Blockstation
    km 72,85     Lonsee
    km 75,95     Westerstetten
    km 79,81     Blockstation Posten 97
    km 81,99     Beimerstetten
    km 84,91     Blockstation Posten 103
    km 85,90     Jungingen
    km 88,07     Blockstation Posten 106
    km 91,23     Blockstation Posten 110
    km 92,90     Einmündung Ulm Rgbhf
    km 93,98     Ulm Hbf

  Ausbau und Nebenbahnanschlüsse

  Sep. 1857 Streckeneröffnung der Linie Plochingen - Reutlingen.
  Okt. 1895 Die offiziell als "Umgehungsbahn" bezeichnete Strecke von Untertürkheim nach Kornwestheim wird in Betrieb genommen.
  Dez. 1901 Nebenbahn von Süßen nach Weißenstein wird eröffnet.
  Okt. 1901 Eröffnung der meterspurigen Schmalspurbahn von Amstetten nach Laichingen.
  Okt. 1903 Die staatliche Nebenbahn von Geislingen nach Wiesensteig wird dem Verkehr übergeben.
  Jul. 1906 Die Württembergische Eisenbahngesellschaft eröffnet die Bahn von Amstetten nach Gerstetten.
  1908 Ein neuer Rosensteintunnel südlich vom Alten wird gebaut.
  Aug. 1911 Der Streckenabschnitt Gmünd-Wäschenbeuren wird eröffnet.
  Jun. 1911 Verlegung u. Inbetriebnahme des Ulmer Rangierbahnhofs in Richtung der westlichen Vorstadt Söflingen.
  Okt. 1912 Einweihung der Reststrecke Wäschenbeuren-Göppingen.
  1919 Die Strecke Göppingen-Boll wurde begonnen. Sie blieb jedoch jahrelang unvollendet und wurde erst am 1. Jul 1926 eröffnet.
  Apr. 1920 Die Württembergischen Staatseisenbahnen gehen in der Deutschen Reichsbahn auf.
  Jul. 1930 Viergleisiger Ausbau der Strecke Stuttgart - Esslingen für den unabhängigen Vorortverkehr.
  1930 Beginn der Streckenelektrifizierung. Die Arbeiten hierfür enden im April 1933.
  Mai 1933 Der erste elektrisch angetriebene Güterzug kam zum Einsatz.
  Okt. 1940 Der Erzbahnhof Eybtal bei Geislingen mit seinen Zufahrtsstrecken wird dem Verkehr übergeben.

  Betriebsstellen

  Die noch in Betrieb befindlichen Stellwerke sind in Stuttgart Hbf, Cannstatt, Untertürkheim, Göppingen, Eislingen, Geislingen,
  Amstetten, Beimerstetten und Ulm. Die Stellwerke Esslingen, Plochingen, Ebersbach und Uhingen wurden 2006 stillgelegt.
  Der Abschnitt zwischen Stuttgart-Obertürkheim und Faurndau wird vom elektronischen Stellwerk (ESTW) in Karlsruhe gesteuert.
  Das Stellwerk Süßen wird vom elektronischen Stellwerk (ESTW) Neu Ulm gesteuert.
 
  Zur Zeit sind noch zwei Bahnübergänge zwischen Plochingen u.Beimerstetten in Betrieb. Es handelt sich um eine Anrufschranke
  im Bereich Beimerstetten und einen Übergang im Bahnbetriebswerk von Plochingen.